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In der Geburtsvorbereitung ist die Akupunktur schon sehr etabliert. Aber auch in der Begleitung von der Konzeption bis zur Geburt leistet sie hilfreiche Dienste.

Die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser haben in der Chinesischen Medizin eine sehr große Bedeutung. So lassen sich Persönlichkeiten, Symptome und Zyklen einteilen. Auch ein Tag, ein Jahr oder ein menschliches Leben durchläuft diese Phasen mit den elementtypischen Eigenschaften. Und ebenso eine Schwangerschaft. Es beginnt mit dem Holz und endet im Wasser. Auf die Schwangerschaft bezogen sieht das dann folgendermaßen aus:

Holz – ab Empfängnis bis zur 10. Woche: Frühling gleich Beginn

Feuer – 10. Woche bis 18. Woche: Sommer gleich Blühen

Erde – 18. Woche bis 25. Woche: Mitte/Spätsommer gleich Fülle

Metall – 25. Woche bis 33. Woche: Herbst gleich Klärung und Abschied Vorbereiten

Wasser – 33. Woche bis Ende 40. Woche: Winter gleich Fertig- u. Festwerden

Jedem Abschnitt sind definierte Akupunkturpunkte zugewiesen. Werden sie genadelt, unterstützen sie mit ihrer Energie die entsprechende Phase und können die in diesem Zeitraum auftretenden Symptome, was immer es auch sei, mitbehandeln.

Eines der häufigsten Symptome in der Frühschwangerschaft ist die Übelkeit, insbesondere morgens. Diese Morgenübelkeit läßt sich wunderbar mit Akupunktur behandeln, genauso wie Müdigkeit und Anpassungsschwierigkeiten an den neuen Zustand. In der späten Schwangerschaft treten dann gerne Rückenschmerzen auf. Die Wirbelsäule muß nun zunehmend mehr Gewicht tragen und die Nervenwurzeln werden unter Umständen gereizt oder es kommt zu muskulären Verspannungen. Auch Schlafprobleme sind nicht ungewöhnlich. Hier kann die Akupunktur sehr hilfreich sein. Aber auch konstitutionelle Probleme, die ohnehin da sind, wie Allergien oder Kopfschmerzen, fallen in das Behandlungsspektrum. Vor allem wenn die sonst hilfreichen Medikamente wegfallen, weil die Einnahme in der Schwangerschaft nicht erlaubt ist.

Ab der 36. Schwangerschaftswoche kommt man in den Bereich der geburtsvorbereitenden Akupunktur. Hier gibt es mittlerweile genug Studien, die belegen, dass sich durch die Akupunktur der Muttermund schneller öffnet und die Geburt zügiger abläuft. Die Grundlage ist ein Balancieren von Yin zu Yang Energie. Der Körper war fast neun Monate in einer ausgeprägten Yin Situation, er hat das entstehende Leben genährt und gehalten. Dieser Zustand dreht sich mit Eintreten in den Geburtsvorgang komplett um. Nun heißt es loszulassen und auszustoßen, eine extreme Yang-Bewegung. Dieser harte Übergang von Yin zu Yang wird durch die Akupunktur vorbereitet und erleichtert. Und sollte der Geburtstermin überschritten sein, gibt es immer noch eine Stufe mehr im Akupunkturarsenal, um eine medikamentöse Einleitung zu vermeiden. Einen Versuch ist es immer wert!

Ich persönlich begleite Schwangerschaften mit großem Vergnügen und voller Respekt. Nirgendwo sonst durchläuft der Körper in so kurzer Zeit soviel unterschiedliche Phasen. Und endet immer wieder in einem kleinen Wunder.