Ich habe länger nichts mehr geschrieben. Irgendwie hat sich das Leben selbst überholt. Es nahm langsam Fahrt auf und plötzlich war das Bewegungsmoment nicht mehr aufzuhalten. Also habe ich einfach genau das gemacht, was ich tun konnte, nämlich weiter. Nur das Schreiben ging mir einfach nicht von der Hand. Irgendwann werden sich die Menschen an diese Zeit als Corona-Krise erinnern.
Durch meine schulmedizinische Ausbildung, die auch wissenschaftliches Arbeiten mit sich gebracht hat, habe ich versucht die Entwicklung auch von dieser pragmatischen Seite aus zu betrachten. Hinzu kam mein Gefühl oder sollte ich lieber meine Intuition sagen. Mit dem Ergebnis, dass ich unter aller gebotenen Vorsicht weiterbehandelt habe.
Ein Mensch, der in seiner Mitte ist, hat auch ein gutes Immunsystem. Das sogenannte aufrechte Qi fließt gut und wird mit allem fertig, was ihm so begegnet. Das ist es, was ich im Moment unterstütze, ich helfe dem Qi und damit dem Menschen noch aufrechter zu werden. Es ist nicht einfach in diesen Zeiten ruhig zu bleiben. Die Informationsbeschallung funktioniert und ist nicht selten eher eskalierend, anstatt alles in ein wenig ruhigere Bahnen zu lenken. Es entstehen Ängste. Das eigene Leben wird ungeordnet, ungewohnt, fremd. Und genauso passiert es auch im Inneren, das Qi wird chaotisch. Angst läßt es nach unten sinken. Wird aus Angst Panik wird es gar zerstreut und verpufft irgendwo. Kommen existenzielle Sorgen hinzu und zwanghaftes Denken wird die kostbare Mitte geschwächt. All das ist nicht die beste Grundlage, um so einem Virus zu begegnen. Aber hier kann man unterstützen und der Energie wieder ein bißchen den Weg weisen und letztendlich eine Möglichkeit finden, um mit der neuen Situation zurecht zu kommen.
Auch ich wühle mich täglich durch neue Einschätzungen und versuche einen Nenner aus den manchmal sehr widersprüchlichen Nachrichten zu ziehen. Meine Intuition hilft beim Navigieren. Und so habe ich trotz all der schlechten Möglichkeiten, die sich am Ende aus dieser Zeit ergeben können, auch ein positives Gefühl. Einfach, weil ich nur rausschauen muß, um zu erkennen, was für eine wunderbare Frühlingsenergie hier gerade herrscht. Und mit diesem Gefühl bin ich nicht alleine. Das Erblühen der Natur nimmt fast jeder wahr. Das höre ich in den Gesprächen in meiner Praxis.
Planet Erde, wohin gehst Du? Vielleicht entsteht aus diesem Chaos etwas gänzlich Neues. Vielleicht muß sich ein altes System erstmal auflösen, um Platz für ein besseres zu machen. Vielleicht muss Routine durchbrochen werden, um wieder Raum für neue Ideen zu schaffen. Es ist zugegebenermaßen eine sehr disruptive Variante, aber vielleicht ist der Mensch zu bequem geworden, um auf andere Art und Weise wirklich etwas zu verändern.
Vielleicht…